Leuchtturmprojekt Premnitz

Startschuss für unser Glasfaser-Engagement

Während wir heutzutage wie selbstverständlich über Glasfaserausbau, Gigabit-Gesellschaft, FttB- und FttH-Netzanbindungen sprechen, waren diese Themen im Jahr 2008 für Viele noch Neuland. Umso mehr stach damals ein Projekt bundesweit hervor: Die RFT kabel nahm 2009 in der Stadt Premnitz das erste vollständige Glasfaserortsnetz in Ostdeutschland in Betrieb. Im Interview erklärt der heutige RFT-Geschäftsführer Stefan Tiemann, wie es dazu kam.

Herr Tiemann, die RFT kabel ist ein Traditionsunternehmen. Die Unternehmensinhalte haben sich jedoch gewandelt. Warum?

Die Geschichte der RFT kabel ist sehr spannend. Wenn man sie sich genauer anschaut, wird man schnell feststellen, dass jede Neuausrichtung ihrer strategischen Ziele uns zu dem geführt hat, was wir heute sind: ein regional starker Netzbetreiber, der nicht nur Glasfasernetze baut und darüber Daten- und Kommunikationsdienste vermarktet. Wir sind gleichzeitig ein wichtiger Digitalisierungspartner für Brandenburger Behörden und Unternehmen. Unsere Stärke liegt darin, dass wir in der RFT-Gruppe auf das beste Know-how von drei Firmen zurückgreifen können. Kurz gesagt: Die RFT elkom plant und baut Glasfasernetze und realisiert Glasfaseranbindungen, die RFT kabel betreibt diese und unser Systemhaus AGILScom entwickelt individuelle IT-Lösungen für Geschäftskunden. Das heißt, wir können von A bis Z alles rund um Glasfaser bzw. Glasfaserprodukte abdecken.

Lassen Sie uns über die Stadt Premnitz sprechen. Warum haben Sie dort mit Ihrem Glasfaser-Engagement begonnen?

Mein Vater, Dr. Klaus-Peter Tiemann, hat schon Mitte 2008 in einem wissenschaftlichen Vortrag an der Technischen Hochschule Brandenburg (THB) die Gigabit-Gesellschaft für das Jahr 2024 verkündet. Als einer der Ersten in Deutschland war er sich sicher, dass die Breitbandentwicklung derart schnell voranschreiten wird und nur Glasfasernetze dem erwarteten Breitbandbedarf standhalten können. Doch damals wurde der finanzielle Aufwand für das Errichten von Glasfasernetzen noch als zu kostenintensiv gegenüber alternativen Ausbaumöglichkeiten eingestuft.

Wir wollten das genauer wissen und haben für eine Ausschreibung in Premnitz die Kosten sowohl für ein Hybrid-Fiber-Coax-Netz, sowie für die Realisierung eines FttB-Netzes berechnen lassen. Die Kalkulationen ergaben Mehrkosten für das Glasfasernetz in Höhe von ca. 20 Prozent. Wir erhielten den Zuschlag für den ausgeschriebenen Versorgungsvertrag mit der PWG. Da mein Vater damals schon das Ende für HFC-Netze sah, setzte er vorsorglich auf die Zukunftstechnologie und ließ ohne finanzielle Beteiligung von Stadtwerken, Energieversorgern oder privaten Investoren das erste Glasfasernetz in den neuen Bundesländern errichten. Das war ein Meilenstein für den regionalen Breitbandausbau. Ich freue mich sehr darüber, dass wir in diesem Jahr den Vertrag mit der PWG verlängern konnten. Nach so vielen Jahren vor Ort, ist die Vertragsverlängerung für uns ein wichtiges Zeichen des Vertrauens in unsere Dienste. Wir werden dort, wo alles begann, weitermachen.

Vielen Dank für das Interview!

Das Interview mit RFT-Geschäftsführer Stefan Tiemann führte Ines John.

 

 

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